Schwester Lambertine
Pionierin der Krankenpflege

*26.01.1842 in Werner an der Lippe
† 22.02.1912 in Bremerhaven
Schwester Lambertine
(geboren als Bernardina Moer/Möer)
von Jessica Pannier
2018 im Auftrag des Stadtarchivs Bremerhaven und des Amts für Straßen- und Brückenbau (gekürzte Version)
(geboren als Bernardina Moer/Möer)
von Jessica Pannier
2018 im Auftrag des Stadtarchivs Bremerhaven und des Amts für Straßen- und Brückenbau (gekürzte Version)
Schwester Lambertine wurde 1875 von ihrem Orden des heiligen Franziskus zu Mauritz bei Münster nach Bremerhaven entsandt, um (mindestens) eines der Kinder des Ölmagnaten Wilhelm Anton Riedemann, das an Diphterie erkrankt war, zu pflegen. In Bremerhaven gab es zu der Zeit kein Krankenhaus oder eine andere Art von Organisation geschulter Pflegekräfte, weshalb Riedemann bei einem Bekannten, dem Priester Johann Heinrich Clemens Brokgertken, nach einer ausgebildeten Ordensschwester fragte. Vom Einsatz und den Fähigkeiten Lambertines und ihrer zeitweiligen Kollegin Schwester Eligia vom Bremer St. Joseph-Stift waren Riedemann und Brokgertken so beeindruckt, dass sie beschlossen, Ordensschwestern auf Dauer für die Pflege nach Bremerhaven zu holen. Für Lambertine und die Ordensschwester Hiltrudis mietete Brokgertken eine Wohnung in der heutigen Grazer Straße, von wo aus die beiden Hausbesuche bei den Kranken durchführten. Eine Bezahlung erhielten sie nicht, „entlohnt“ wurden sie nur mit dem Geld, das ihnen geschenkt wurde.
Große Bekanntheit und Anerkennung gewannen die beiden Schwestern im Dezember 1875 nach der sog. Thomaskatastrophe: Als bei einer Explosion vor dem Lloyddampfer „Mosel“ viele Verletzte und Tote zu beklagen waren, rief der Polizeiarzt Dr. Otto Wirth die einzigen beiden geübten Pflegekräfte der Stadt zu Hilfe. Durch ihre aufopfernde Pflege der Opfer rückten Lambertine und Hiltrudis als unverzichtbares Fachpersonal in das Bewusstsein der Menschen.
1877 erfolgte schließlich die Gründung eines einfachen Hospitals in einem Haus in der Jacobistraße, denn die ambulante Pflege reichte nicht mehr aus. Von da an ging die Erweiterung und Vergrößerung der Einrichtung stetig voran, bis um die Jahrhundertwende klar war, dass ein Neubau für das St. Joseph-Hospital nötig war. Dieser entstand zwischen 1901 und 1904 auf einem Grundstück an der bremischen Grenze zu Lehe. Schwester Lambertine beaufsichtigte nicht nur den Bau des Hospitals, sondern wurde auch dessen erste Oberin.
Große Bekanntheit und Anerkennung gewannen die beiden Schwestern im Dezember 1875 nach der sog. Thomaskatastrophe: Als bei einer Explosion vor dem Lloyddampfer „Mosel“ viele Verletzte und Tote zu beklagen waren, rief der Polizeiarzt Dr. Otto Wirth die einzigen beiden geübten Pflegekräfte der Stadt zu Hilfe. Durch ihre aufopfernde Pflege der Opfer rückten Lambertine und Hiltrudis als unverzichtbares Fachpersonal in das Bewusstsein der Menschen.
1877 erfolgte schließlich die Gründung eines einfachen Hospitals in einem Haus in der Jacobistraße, denn die ambulante Pflege reichte nicht mehr aus. Von da an ging die Erweiterung und Vergrößerung der Einrichtung stetig voran, bis um die Jahrhundertwende klar war, dass ein Neubau für das St. Joseph-Hospital nötig war. Dieser entstand zwischen 1901 und 1904 auf einem Grundstück an der bremischen Grenze zu Lehe. Schwester Lambertine beaufsichtigte nicht nur den Bau des Hospitals, sondern wurde auch dessen erste Oberin.
Quellen
StadtA Bremerhaven: Einwohnermeldekarte Bernadina Moer, aus: Einwohnermeldekartei Alt-Bremerhaven, ca. 1890-1930.
StadtA Bremerhaven: Sterbeeintrag 89/1919, Bernhardina Möer, aus: Sterberegister Standesamt Bremerhaven 1919.
StadtA Bremerhaven: ZAS II, 21.4: Nordsee-Zeitung vom 16.4.1977.
Bernhard Wessels: Die katholische Mission Bremerhaven. Die Geschichte der katholischen Kirche an der Unterweser von 1850 bis 1911, Bremerhaven 2007, S. 259-261.
Christian Karnatz: Bremerhaven – Back to the Roots. Franziskanischer Geist an der Nordseeküste, in: Tau-Magazin. Mitarbeiterzeitschrift der St. Franziskus-Stiftung Münster, Nr. 60, 2, 2007, S. 50 (online unter https://www.yumpu.com/de/document/view/5884034/dezember-2007-st-elisabeth-hospital-beckum/51 [Zugriff am 9.4.2018])
StadtA Bremerhaven: Sterbeeintrag 89/1919, Bernhardina Möer, aus: Sterberegister Standesamt Bremerhaven 1919.
StadtA Bremerhaven: ZAS II, 21.4: Nordsee-Zeitung vom 16.4.1977.
Bernhard Wessels: Die katholische Mission Bremerhaven. Die Geschichte der katholischen Kirche an der Unterweser von 1850 bis 1911, Bremerhaven 2007, S. 259-261.
Christian Karnatz: Bremerhaven – Back to the Roots. Franziskanischer Geist an der Nordseeküste, in: Tau-Magazin. Mitarbeiterzeitschrift der St. Franziskus-Stiftung Münster, Nr. 60, 2, 2007, S. 50 (online unter https://www.yumpu.com/de/document/view/5884034/dezember-2007-st-elisabeth-hospital-beckum/51 [Zugriff am 9.4.2018])




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