hedwig*
Fiktive Zwangsprostituierte im KZ Mauthausen
(beruhend auf wahren Begebenheiten)
Hedwig*

Triggerwarnung: Zwangsprostitution und Vergewaltigung

Dies ist die Biografie von Hedwig. Hedwig ist zwar eine fiktive Person, aber ihr Schicksal war leider real. Hedwig steht stellvertretend für unzählige Frauen, die während der dunkelsten Zeiten des Nationalsozialismus unermessliche Qualen erleiden mussten. Denn in den meisten historischen Berichten über nationalsozialistische Konzentrationslager wird oft ausgelassen, dass dort nicht-jüdische Häftlingsfrauen zu Sexarbeit gezwungen wurden. In den von der SS betriebenen Lagerbordellen wurden sie dazu gezwungen, sich für Häftlinge zu prostituieren, während jüdischen Häftlingsfrauen und -männern jeglicher Zugang verwehrt blieb.

Hedwig, eine junge Frau aus Hamburg, wurde aufgrund ihrer Vergangenheit als Prostituierte bereits vor ihrer Inhaftierung als "asozial" kategorisiert. Nach ihrer Festnahme wurde sie ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert, wo sie gemeinsam mit unzähligen anderen Frauen einer entwürdigenden Selektion unterzogen wurde. In überfüllten Holzbaracken musste sie unter unmenschlichen Bedingungen leben und oft auf dem Boden schlafen, aufgrund des Platzmangels.

Ihr Alltag war geprägt von endlosen Appellen und dem Zwang, harte Arbeit zu verrichten. Hedwig musste sich oft für gefährliche Arbeitskommandos melden, um zu überleben, ohne im Voraus zu wissen, welcher Gefahr sie sich aussetzte. Eine ihrerseits freiwillige Meldung versprach ihr bessere Lebensbedingungen und hatte eine Deportation in ein anderes unbekanntes KZ zur Folge. Ihre Zukunft im KZ Mauthausen offenbarte die tägliche Qual der Zwangsprostitution im Lagerbordell, während die SS eine absurde Vorstellung von Freiwilligkeit aufrechterhielt, die der Realität in einem KZ nicht entsprach. Diese Vorstellung wurde durch vermeintlich bessere Lebensbedingungen, wie medizinische Versorgung, zusätzliche Lebensmittel und ziviler Kleidung bestärkt. Am Ende wurde sie aber täglich von männlichen Häftlingen vergewaltigt. 
Aufgrund ihrer Willensstärke und den „besseren“ Haftbedingungen schaffte es Hedwig diese unmenschlichen Zustände körperlich zu überleben. Doch nach ihrer Befreiung endete Hedwigs Leid nicht. Sie war weiterhin Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt, da sich die Gesellschaft auch nach dem Kriegsende nicht grundlegend geändert hatte. Ihr Leben war ein beständiger Kampf ums Überleben, gezeichnet von unermesslichem Leid und Trauma. 

Die Geschichte von Hedwig ist eine Mahnung an die Grausamkeiten, die Frauen in dieser dunklen Periode und auch heute noch in der Zwangsprostitution erleiden. Die Sichtbarmachung ihres Schicksal soll ein Aufruf zur Erinnerung und Anerkennung ihres Leids sein. 
01. - 10. Oktober 2023
Illu 6 Festival / Gruppenausstellung
​​​​​​​Unterlinden 9 | Freiburg

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