Annegret Puckhaber
frau der Klänge
*05.09.1928 in Schneverdingen
† 08.01.2016 in Bremerhaven​​​​​​

Annegret Puckhaber
von Saskia Otten

„Meine Mutter hatte eine ungeheure Energie, eine humorvolle und lockere Art, Dinge anzugehen, gepaart mit hoher, sozialer Kompetenz. 
Die vielen Menschen, die sie begleiten durfte, waren ihr immer wichtig.“ 


Frauke Schehl, Tochter von Annegret Puckhaber

Annegret Puckhaber wurde am 5. September 1928 in Schneverdingen (Heidekreis) geboren. Bereits in ihrem Heimatort gründete sie eine Tanz- und Theatergruppe. Nach ihrem Abitur studierte sie in Hannover Jugend- und Gemeindearbeit. Nach einem Praktikum in Göttingen wurde sie Jugendleiterin und Gemeindehelferin in Hann. Münden. In den 1950er Jahren lernte sie ihren Mann kennen und ging mit ihm 1955 nach Bremerhaven. Das Paar heiratete 1956 und bekam 1957 Zwillinge. Nachdem sie sich mehrere Jahre auf ihre Familie konzentriert hatte, begann sie sich 1961 als ehrenamtliche Helferin im Freizeitheim Klusdorf zu engagieren. 1969 wurde Puckhaber zunächst ehrenamtliche, 1971 feste Mitarbeiterin des Folk-Treff Bremerhaven. Hier entstand 1971 die „Gruppe Folk-Treff“, ab 1989 „Swinging Folk Bremerhaven“. Puckhaber war Leiterin des Chores und war unter anderem durch ihre unkonventionellen und humorvollen Choreografien bekannt. Neben Neuinterpretationen bekannter Musicals wie „Hair“ kreierte Puckhaber auch eigene Musical-Kompositionen und -Inszenierungen. 1989 setzte sich Puckhaber beruflich zur Ruhe und wirkte fortan ehrenamtlich im Chor mit. Sie verstarb am 8. Januar 2016. Der Chor „Swinging Folk Bremerhaven“ wird inzwischen von ihrer Tochter geleitet.

Eine Anekdote aus Annegrets Tätigkeit als Chorleiterin:
Swinging Folk Bremerhaven hatte ein Konzert vor vollbesetztem Saal. Singen sollten wir auch neues Stück, bei dem jede Strophe einen Ton höher geht. Wir fingen gut an, aber bei der 2. Strophe hatten unsere Musiker vergessen, dass sie die Tonlage ändern sollten und spielten weiter im Grundton, während der Chor, wie er es geübt hatte, die Strophe in einer höheren Tonlage anstimmte. Es klang furchtbar! Annegret Puckhaber brach ab, wandte sich ans Publikum und sagte: „Das machen wir wohl besser noch einmal.“ Also fingen wir von vorne an. Diesmal spielten die Musiker, wie es sein sollte, in der 2. Strophe die höhere Tonart an, aber viele im Chor waren verwirrt und blieben auf der Grundtonart. Das klang noch schiefer! Annegret fing mitten auf der Bühne lauthals an zu lachen, wandte sich noch lachend dem Publikum zu und meinte: „Das war aber wirklich nicht schön! Das Lied will hier nicht gesungen werden, wir machen besser in unserem Programm weiter.“ Sie erntete damit tosenden Applaus. Dieses Lied aber haben wir nie wieder gesungen!
Quellen
Schmidt-Reinecke, Wolfgang: Skizzen und Portraits aus Bremerhaven, Freiburg i. Br. 1994.
Private Auskunft von Frauke Schehl.

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